Das Spiel - Schauen wir Florian doch mal genauer an...

Erstmal vorweg: Ich bleibe bei meiner Meinung. Florian ist bei mir nach anfänglicher Begeisterung in der Beliebtheitsskala erstmal erheblich gesunken. Aber: Ich habe ihn jetzt mal genauer beobachtet, und gerade in den letzten Tagen hat er sehr interessante Züge gezeigt, die ihn mir menschlich zwar nicht unbedingt wieder sympathischer gemacht haben - ihn allerdings in die potentielle Pole-Position des besten Spielers aller Staffeln bringen könnten.

Warum?

Schien es am Anfang noch so, als ob er nur als Schosshündchen und Beschäftigungstherapie für Verlobte Valencia reingeschickt worden sei, offenbart sich meiner Meinung nach immer mehr, dass wir es bei Florian mit einem fleissigen US-Big Brother-Seher zu tun haben. Ich habe selten - eigentlich in elf Staffeln BB noch keinen - Bewohner gesehen, der so offensichtlich mit Plan vorgeht. Und dadurch bekommt zum Beispiel sein Nicht-Eingreifen beim Streit Jasmin/Cosimo auch wieder eine neue Bewertung durch mich.
Ich gebe zu, ich hatte mich am Anfang von ihm blenden lassen und dachte, er würde aus moralischen Grundsätzen handeln, deswegen war ich enttäuscht - jetzt sehe ich: er handelt nur aus taktischen Gründen. Und das fängt an, mir Spass zu machen.

Nachdem er heute gegenüber Rayo auch sehr deutlich formuliert hat, dass für ihn im Spiel christliche Grundsätze nur in der Light-Version gelten (er will niemandem weh tun oder schaden) sehe ich ihn plötzlich doch mit anderen Augen.

Sein Plan war es von Anfang an, David auf die Liste zu kriegen, da er der Einzige war, der unbeliebter als seine Verlobte und damit der einzige Schutz vor ihrem Auszug war. Dass David ihm mit seinem unmöglichen Verhalten dann quasi die Karten in die Hand gespielt hat, war wohl ein selten dagewesener Joker für ihn, den er auch perfekt genutzt hat. David war weg und Val war sicher.

Nun war allerdings kurz vor Florians Einzug auch Barry ganz ganz unten auf der Beliebtheitsskala angelangt - also war der für ihn das nächste "Nomiziel" - und darauf arbeitet er nun schon seit Tagen hinaus. Die Mädels, die allesamt eher in die weniger Intelligenz-bevorzugte Kategorie fallen, haben sich natürlich vertrauensvoll in seine Hände begeben und lassen sich führen wie eine Reihe kleiner weisser puscheliger Schäfchen. Da er allerdings weiss, dass eines seiner Schäfchen Montag geht - und ich bin mir sicher, dass er ahnt, das sich die Entscheidung zwischen Jasmin und Jordan abspielen wird - muss er auch in andere Richtungen vorbauen. Also hat er sich heute endlich dem nächsten Ziel zugewandt. Fabienne. Ich hoffe, dass er da geschickt vorgeht und die Nomi nicht auf sie sondern auf ihren debilen Grützwurstgatten hinauslaufen lässt - denn sie würde sofort mitgehen, würde der Ochse rausgewählt werden.

So hat dieser Fuchs sich zwei Pfade eröffnet: Falls Jasmin geht (und damit die Ossicrew gestärkt wird) alle auf Barry, falls Jordan geht und damit die Ossi-Crew auf den Sack kriegt auf Fabi/Timmiwurst, denn das bedeutet, die kommen nicht so gut an, wie sie glauben.

Ja, so macht mir Big Brother dann doch wieder Spass. Ich musste mich nur erstmal von meiner naiven: "Der Junge handelt moralisch und gut"-Haltung lösen und erkennen: der Junge spielt das Spiel. Und zwar nach dem amerikanischem Prinzip: alle gegeneinander ausspielen -aber dabei nie auf das Niveau von Tortenschlägen, Psychoterror und Arschabwischereien hinabrutschen.

Und ist das nicht das, was wir uns immer schon gewünscht haben?